Claudia Graser | Psychotherapie nach Heilpraktikergesetz | Schweinfurt

Praxis für Psychotherapie Claudia Graser
Heilpraktikerin für Psychotherapie Schweinfurt

Wer hat meinen Käse geklaut…?

 

Wer hat meinen Käse geklaut?

…Veränderungen erfolgreich begegnen

Was haben Veränderungen mit Käse zu tun, werden Sie fragen.

Ich habe mir diese Metapher und einige Textstellen aus dem Buch von Spencer Johnson („Who moved my cheese“) zum Thema Veränderungen ausgeliehen, weil ich sie sehr passend und gleichzeitig amüsant und gut verständlich finde.

Veränderungen, wie kommt`s?

  • Veränderungen passieren, werden oft zu spät bemerkt, machen manchmal Angst oder auch Freude.
  • Veränderungen sind erst mal neu und meist zunächst anstrengend.
  • Veränderungen betreffen oft einen Bereich des Lebens, der einem sehr wichtig ist, so wichtig wie für die Mäuse der sprichwörtliche Käse (auch wenn Mäuse im wirklichen Leben natürlich andere Dinge viel liebe essen).
  • Veränderungen können so einschneidend sein, dass man völlig aus der Bahn geworfen wird.

und was ist jetzt mein Käse?

Ihr Käse ist das, was Ihnen im Leben sehr/am wichtigsten ist.

z.B. Partner/in, Familie, Erfolg, Beruf, Gesundheit, Geld usw.

Dieser „Käse“ (also was Ihnen wichtig ist) kann sich natürlich auch ändern,

vielleicht war Ihnen der Job immer am wichtigsten, jetzt ist es die Familie…

Hilfe, mein Käse ist weg!

Nun nehmen wir an, dieser „Käse“ wird Ihnen weggenommen, einfach so, von heute auf morgen. Was machen Sie? Nachdem Sie den ersten Schock überwunden haben, gibt es mehrere Möglichkeiten:

  • Verzweifeln und den Käse abschreiben
  • Versuchen, den Käse zurück zu bekommen
  • Neuen Käse suchen, der genauso gut oder vielleicht noch besser ist

Natürlich ist es viel schwieriger, wenn ein schwerer Schicksalsschlag einer Veränderung vorrausgeht, dann braucht man einfühlsame Hilfe.

Hier ein konkretes Beispiel, welches man mit der „Käseregel“ in den Griff bekommen kann:

Stellen Sie sich vor, einer der wichtigsten Dinge in ihrem Leben, also ihr Käse, wäre ihr Job. Und plötzlich wird ihr Job wegrationalisiert. Sie werden allerdings nicht entlassen, sondern Sie werden in eine andere Abteilung versetzt. Hier haben Sie eine völlig andere Aufgabe, neue Kollegen usw.

Ihre möglichen Reaktionen:

  • Sie fühlen sich als Opfer und sind wütend
  • Sie kündigen und suchen sich einen neuen Arbeitgeber
  • Sie geben nach und fügen sich widerwillig, sind voreingenommen
  • Sie schauen sich die neue Stelle unvoreingenommen an und registrieren auch die neuen, eventuell positiven Aspekte

Hat sich die Veränderung vielleicht unbemerkt angekündigt – war mein Käse also schon teilweise schimmelig? 

Diese Frage hat durchaus ihre Berechtigung. Oft kündigen sich Veränderungen nämlich schon über einen längeren Zeitraum an. Wir bemerken das entweder nicht, oder wir wollen es vielleicht auch nicht bemerken (Vogel-Strauss-Technik).

Je wichtiger uns unser Käse ist, umso mehr wollen wir ihn schließlich behalten.

Bezogen auf unser Beispiel könnte es sich ja schon länger abgezeichnet haben, das die Firma neue Wege gehen muss, die Abteilung sich verändert hat, vielleicht auch schon der ein oder andere Kollege versetzt wurde.

Ihr Unterbewusstsein hat wahrscheinlich geahnt, dass Sie sich Neue Dinge abzeichnen. Aber aktiv einzuschreiten, um weiter den gewohnten Käse genießen zu dürfen, ist anstrengend. Zum Beispiel eine Weiterbildung, Umschulung oder sich nach einem neuen Aufgabenbereich umschauen macht Mühe, eventuell auch Angst.
Abwarten und hoffen, dass alles so bleibt ist einfacher.
Hier ein paar oft strapazierte Glaubenssätze, um nichts zu ändern:

  • Das war doch schon immer so, das haben wir schon immer so gemacht!
  • Abwarten und Tee trinken…
  • Das sitze ich aus!
  • Never change a running System!
  • Das ist viel zu teuer, zu gefährlich, zu hohes Risiko…
  • Das kann ich sowieso nicht…
  • Einen alten Baum verpflanzt man nicht…

Diese alten Überzeugungen sind sicher nicht immer falsch, aber oft eine Blockade. Diese gelernten Muster stehen Glück und Erfolg oft im Wege!

Natürlich ist es nicht einfach, sich von alten Mustern zu lösen und neue Wege zu gehen, Veränderungen zu akzeptieren und vielleicht sogar zu genießen. (Neuer Käse kann nämlich auch sehr lecker sein!)

Um nochmal unser Beispiel zu strapazieren, hätten Sie frühzeitig die kleinen Zeichen, die auf eine Veränderung hinweisen, reagiert, wären Sie vorbereitet gewesen. Sie hätten im Vorfeld agieren können, statt „aus allen Wolken zu fallen“ und nur noch reagieren zu können.

Hier ein paar Tipps, wie man seinen Käse genießen kann:

  • Sei darauf vorbereitet, dass dein Käse sich jederzeit verändern oder verschwinden kann!
  • Schnuppere öfter an deinem Käse, damit du schnell merkst, wenn er alt wird.
  • Wenn der alte Käse stinkt, lasse ihn sausen und suche dir neuen!
  • Freue dich daran, frischen Käse zu finden!
  • Vergesse nie: es gibt immer neuen Käse! Du musst ihn nur suchen.

Im Leben stehen immer mal wieder Entscheidungen oder Veränderungen an, manchmal werden sie auch erzwungen.
Ein Gespräch oder eine kurze Begleitung in einer schwierigen Lebensphase kann sehr hilfreich sein.