Trauma – was ist das?
Wie kommt es zu einem Trauma?
Jeder Mensch verfügt über eine natürliche Fähigkeit Informationen so zu verarbeiten, dass er belastende Erlebnisse überwinden kann. Es dauert etwas, bis die „Selbstheilungskräfte“ die belastenden Erinnerungen so verarbeitet hat, dass nur noch eine Erinnerung bleibt. Aber dann findet er wieder zu seinem inneren Gleichgewicht zurück und geht sogar gestärkt daraus hervor.
Wird das Geschehen jedoch als zu schlimm erlebt, entsteht eine „psychische Verletzung“. Das Erlebnis kann nicht verarbeitet werden und wird zunächst verdrängt.
Nach einiger Zeit kann sich eine Traumafolgestörung entwickeln: Die aufwühlenden Bilder, Geräusche, Emotionen und das körperliche Erleiden des Ereignisses hinterlassen tiefe Spuren im Gehirn.
Die „eingefrorenen“ Erinnerungen belasten besonders dann, wenn sie scheinbar unvermittelt wieder auftauchen: Das kann unmittelbar nach dem traumatischen Geschehen sein, aber auch erst Jahre oder Jahrzehnte später. Es kommt zu starken emotionalen und körperlichen Begleitsymptomen wie Panikattacken, Änsten, Zwängen, Stresszuständen, Wiedererleben sensorischer Erfahrungen und körperliche Anspannung. Auch körperliche Symptome können enstehen, z.B. Migräne, Herzrasen, Verdauungsstörungen uvm.
Wichtig: Eine Situation, die einer Person nur etwas unangenehm erscheint, kann von einer anderen Person oder einem Kind durchaus traumatisch erlebt werden. Die Grenze zur Traumatisierung ist individuell verschieden.
Beispiele für ein „einfaches“ Trauma:
Für einen Autofahrer kann es nach einem Unfall schwierig sein, wieder Auto zu fahren. Angst und Panik, möglicherweise Herzrasen und Schweißausbrüche, machen es ihm unmöglich. Hier kann mann gut mit einer EMDR -Therapie helfen.
Viele Traumen (Erlebnisse) werden aber zunächts gar nicht erinnert, weil sie aus Selbstschutz verdrängt wurden, oft über viele Jahre. (z.B. sex. Missbrauch, Gewalt, …)
Es zeigen sich aber Symptome wie Ängste, soziale Phobie oder auch aggressive bzw. autoagressive Reaktionen. Hier ist vielleicht eine sanfte Therapie ohne direkte Konfrontation angebracht, z.B. „innere-Kinder-retten“ nach G.Kahn.
Oft werden bei psychische Problemen nur die sichtbaren Symptome behandelt, die Ursachen aber bleiben. So tauchen entweder die alten Symptome wieder auf, oder es werden neue Symptome gebildet.
Das ist ein bißchen wie mit dem Unkraut im Gemüsebeet: Entfernt man nur den sichtbaren Teil, wächst es nach. Erst wenn man die Wurzel ganz herauszieht, ist Schluss mit der Unkrautplage.